Unsere Geschichte
Als die Gilde Alfred Delp am 08. April 1964 von der Michael Gilde Dortmund gegründet wurde und 28 Gründungsmitglieder zählte, geschah dies in einem wirtschaftlich freundlichen Umfeld aber zu Beginn einer Veränderung unserer Kirche.
Die Mitglieder der Gilde Alfred Delp in Bochum verstanden sich wie die der christlichen Logen im Cartell Rupert Mayer als Laiengemeinschaft, die sich „vom Episkopat weit entfernt“ hielt (Pater L. Born SJ, Aus den Anfängen der CL). In Verinnerlichung der Hauzensteiner Beschlüsse (1949) sah sie ihren Sinn darin, eine Gemeinschaft von katholischen Männern zu sein, „die den Willen zur aktiven Mitarbeit an der Wirtschaftsordnung, der Gesellschaftsordnung und deren Durchdringung mit den Grundsätzen des natürlichen und des christlichen Rechts in sich verkörperten, dabei bereit waren, an sich zu arbeiten, Bildungsarbeit und auch Zusammenarbeit mit anderen zu betreiben und Freundschaft miteinander“ zu pflegen.
Die Gilde Alfred Delp hat diesen Auftrag über die Jahrzehnte bis heute gelebt. Zunächst als reiner Männerbund gedacht und nur für sich da, öffneten sie sich ab den siebziger Jahren nach außen. Seit 1987 werden die Damen zu allen Veranstaltungen eingeladen, die Jahresmitgliederversammlung ausgenommen. Die ungeschriebene Chronik erzählt von unzähligen Vorträgen über alle Themen dieser Welt, von Wintertreffen mit den Gilden in ihrem Umfeld, von den schönsten Reisen in das nahe und ferne Deutschland, in europäische und an das Mittelmeer angrenzende Regionen, von freundschaftlichen Begegnungen auf Cartellversammlungen und im familiären Umfeld. Die Programme der Jahre bestimmte der jeweilige Vorsitzende und füllte sie mit seinem Denken über die Dinge und das, was ihm wichtig war, aus. Wirtschaftliche Möglichkeiten wurden niemals ausgereizt. Die Gildefreunde bildeten eine homogene Gemeinschaft.
Im Jahre 1979 fanden sich die Freunde Schmitz, Seel und Reiser – alle Gründungsmitglieder – bereit, die Gründung der Thomas Morus Gilde Gelsenkirchen auf den Weg zu bringen, eine gelungene Entscheidung, die insbesondere die Ruhrgebietsgilden bereicherte. Unser Ruhrbischof Hengsbach freute sich in besonderer Weise darüber und er wünschte von diesen Freunden, auch eine neue Gruppe von Freunden für das Cartell Rupert Mayer in Lüdenscheid zu gewinnen: die „Gilde Sauerland“ sah er dort gern. Zu dieser Gründung kam es aber – bis heute – nicht.
Die Gilde Alfred Delp zählt heute, am Vorabend ihres 50 jährigen Jubiläums, 43 Mitglieder; ihr Bestand ist durch einen gelungenen jugendlichen Nachwuchs gesichert.
Die Mitglieder der Gilde Alfred Delp freuen sich in diesen Tagen auf eine gesellige, ihre Gedanken in Vorträgen, Reden und Gesprächen weiterführende wie auch erlebnisreiche Cartellversammlung 2013 in ihrer Heimatstadt.
Bochum, April 2013 Ludwig Mauer